SOLAR MATERIALS
Teamfindung und erste Schritte
Sommersemester 2020: Im Rahmen des Moduls "Technology Business Model Creation" an der TU Braunschweig untersucht eine Gruppe Studierender Geschäftsmodelle rund um eine Lösung zum Recycling von Solarmodulen. Nach Abschluss des Moduls tauscht sich die Gruppe mit Gründer Dr. Jan-Philipp Mai über seinen Werdegang und die Gründung von Start-ups aus. Neben Fridolin Franke ist auch Jan Bargel Teil der Gruppe und der Funke springt über. Aufgaben wurden verteilt: Fridolin ist zuständig für Finanzen und das Business Development, Jan-Philipp für Sales und Strategie und Jan für die Technik. Auch der Name stand bereits: SOLAR MATERIALS – Rohstoffe aus Solarmodulen, für Solarmodule. Schnell bewarb sich das junge Team bei der Start-up Akademie für Wachstum und Innovation (kurz W.IN) in Braunschweig, die mit ihrem Programm MO.IN neuen Ideen sieben Monate lang dabei helfen, die Visionen in ein funktionierendes und solides Geschäftsmodell zu entwickeln; ein Netzwerk sowie prozess-begleitendes Coaching.
Das Pitch Deck überzeugte und SOLAR MATERIALS wurde in das Programm aufgenommen. Bis es im Oktober 2020 mit diesem Programm aber losging, wurde das Geschäftsmodell stetig weiterentwickelt und für die Technologie das sogenannte ‚Proof of Concept‘ im Labormaßstab vergeben. Diese Technologieentwicklung passierte keinesfalls von selbst – drei Universitätsinstitute unterstützten SOLAR MATERIALS und es wurden mit über einem halben Dutzend Industriepartnern Versuche gemacht.
Gründung und eigene Halle in Magdeburg
Im November 2020 erhielten Fridolin, Jan und Jan-Philipp dann auch tatkräftige Unterstützung von Luisa Schulze und im Februar 2021 erhielt Solar Materials das Gründungsstipendium der NBank. Nachdem das bereits erwähnte Proof-of-Concept im Labor erreicht wurde, wurde sofort alles für die Gründung vorbereitet und am 9. Juni 2021 wurde dann offiziell die SOLAR MATERIALS GmbH gegründet, sowie das erste eigene Büro in der Gründervilla bezogen. Begleitet wurde die technische Entwicklung dabei durch ein Forschungsprojekt der DBU zur Rückgewinnung des kostbaren Rohstoffes Silber vom 22.08.21 bis 23.11.2023. Im Hintergrund wurde vor der offiziellen Gründung bereits eine Vielzahl von Gesprächen mit potentiellen Investoren für die erste Finanzierungsrunde geführt. Am 5. Oktober 2021 war es dann auch dort soweit: bmp, welche Mittel aus dem RKF III des Landes Sachsen-Anhalts investierten, schlossen diese Finanzierungsrunde.
Es folgte hierauf ein Umzug nach Magdeburg, wo eine Halle mit Bürofläche beim HIT Campus gefunden wurde, der aktuelle Sitz von Solar Materials. Begonnen wurde mit vier Büroplätzen und 200 Quadratmeter Hallenfläche – jetzt sind es 12 Büroplätze und 400 Quadratmeter Hallenfläche!
Die erste automatisierte Recyclinganlage
Ende September 2021 kam Solar Materials in den EIT Raw Materials Accelerator und durchlief über die Zeit alle drei Phasen dieses Programms. Am 11.10.2021 wurde dann das erste Patent angemeldet, welches in Deutschland bereits erteilt wurde. Mit dem Geld aus den Finanzierungsrunden wurden die ersten Technikumsanlagen errichtet und Versuche auf Modulgröße durchgeführt. Partner für den Anlagenbau waren hierbei BZT Sondermaschinenbau und die ROVAK GmbH. Weiterhin – von Januar 2022 bis Dezember 2022 – hatte Solar Materials mit dem Fraunhofer CSP ein von der IB Sachsen-Anhalt gefördertes Forschungsprojekt (Effizientes Recycling von Solarmodulen durch computergestützte und datengetriebene Prozessoptimierung (RESCUE)) betrieben.
Im Februar des Jahres 2023 wurde bereits die zweite Finanzierungsrunde geschlossen: Wieder dabei war bmp dieses Mal gemeinsam mit First Imagine und Katapult. Noch im Jahr 2023 geht die erste automatisierte Recyclinganlage in Betrieb.